Diakonie / Freiwilligenarbeit

Sternsingen-Gruppe Gelfingen erhält «Dank Dir!»-Preis 2025

Vor zwei Jahren drohte das Sternsingen in Gelfingen unterzugehen. Jetzt wird die Gruppe, die das verhinderte, mit dem «Dank Dir!»-Preis der katholischen Kirche im Kanton Luzern für herausragende Freiwilligenarbeit ausgezeichnet. Sie hat es geschafft, Dorf, Kirche und Schule für den Brauch zu begeistern.
So eine Überraschung! Die Sternsingen-Gruppe Gelfingen freut sich zusammen mit der Vertretung der katholischen Kirche im Kanton Luzern über den «Dank Dir!»-Preis 2025. | © Roberto Conciatori

Sternsingen: In vielen Dörfern ziehen um den Dreikönigstag Kinder, oft begleitet von Erwachsenen, von Haus zu Haus, um den Menschen den Segen Gottes zum neuen Jahr zu bringen und Spenden für einen guten Zweck zu sammeln. In Gelfingen pflegte ein kleiner Chor 30 Jahre lang diesen Brauch – bis er nach den Corona-Jahren an Rückhalt verlor.

Doch vor zwei Jahren bildete sich eine kleine Gruppe, die es schaffte, das Sternsingen im Dorf neu zu verankern. Gewänder wurden genäht, neue Lieder eingeübt, sogar in der Schule, der Pastoralraum zog mit, und schon im Januar 2024 waren wieder drei Gruppen an drei Abenden unterwegs. «Die Gemeinschaft wuchs, und es wurden stets fröhliche und unvergessliche Abende miteinander verbracht», sagt Katechetin Petra Troxler, welche die Gruppe im Dezember für den «Dank Dir!»-Preis angemeldet hatte. Inzwischen machen um die 60 Personen mit – Kinder, Jugendliche, Erwachsene.

«Uns ist nicht nur der Brauch selbst wichtig, sondern auch, dass wir uns als Gemeinschaft immer wieder treffen können.»

Petra Troxler, Sternsingen-Gruppe Gelfingen

Die Jury habe diese grosse Zahl besonders beeindruckt – «und auch, dass die Schule eingebunden ist», sagte Synodalrätin Annegreth Bienz-Geisseler gestern (Freitag, 16. Mai 2025) bei der Preisübergabe. «Eine Gruppe setzt sich für das ganze Dorf ein, damit eine Tradition weiterbestehen kann.» Das Sternsingen mache zudem Kindern und Jugendlichen bewusst, wie wichtig es ist, sich für andere Menschen einzusetzen. «Einander helfen und sich unterstützen, damit es möglichst allen gut geht.» Für Bischofsvikar Hanspeter Wasmer ist dies «vorbildlich gelebte Kirche: Engagierte Freiwillige setzen sich ein und dienen so der Gemeinschaft». Die Sternsingenden brächten Freude zu den Menschen. «Genau das, was wir heute brauchen.»

Petra Troxler bedankte sich für die «riesige Wertschätzung». Der Sternsinger-Gruppe sei nicht nur der Brauch selbst wichtig, sondern auch, «dass wir uns als Gemeinschaft immer wieder treffen können».

Freiwilligenarbeit stärkt die Gesellschaft

Die katholische Kirche im Kanton Luzern vergibt den «Dank Dir!»-Preis für herausragende Freiwilligenarbeit seit elf Jahren. Jeweils als Überraschung – wie gestern Abend (Freitag, 16. Mai) an einem Maiabend der Sternsingergruppe. Die Kirche denkt bei ihrer Auswahl zudem auch an andere Gruppen, die sich mit ihrer Freiwilligenarbeit auf ähnliche Weise einsetzen. Im Pastoralraum Hitzkirchertal, zu dem Gelfingen gehört, ist geplant, das Sternsingen-Konzept auch in den anderen Dörfern umzusetzen.

Drei «Dank Dir!»-Fahnen weisen nun während eines Jahres vor der Pfarrkirche Hitzkirch auf die Auszeichnung hin. Dazu gehört ein Geldbetrag von 2000 Franken; den symbolischen Check übergab Synodepräsidentin Susan Schärli.

Nur «Dank Dir!» ist vieles möglich

Mit dem «Dank Dir!»-Preis zeichnet die katholische Kirche im Kanton Luzern seit 2014 jedes Jahr eine Gruppe öffentlich aus, deren freiwilliges Engagement Anerkennung verdient. In der Kirche wird viel uneigennützig für die Gesellschaft geleistet, sichtbar ebenso wie im Verborgenen. Der Kirche ist es wichtig, den Freiwilligen zu danken: Nur «Dank Dir!» ist so vieles möglich, sagt sie ihnen.

Bisherige Preisträgerinnen und -träger:

Der Preis wird jeweils als Überraschung – nicht angekündigt – überreicht. Er besteht aus einem Geldbetrag in der Höhe von 2000 Franken sowie drei «Dank Dir!»-Fahnen, die während eines Jahres vor Ort auf die Auszeichnung hinweisen.

In der Jury des «Dank Dir!»-Preises vertreten sind der Synodalrat, die Synode und die Fachbereiche der Landeskirche, die Bistumsregionalleitung sowie eine Vertretung der letztjährigen Preisträger/-trägerin. Die Jury hatte im November dazu aufgerufen, mögliche Preisträgerinnen und Preisträger zu nennen. Für die Vergabe 2025 wurden 35 Nominationen eingereicht. Der Preis wird auch 2026 vergeben.

Aktuelle URL in die Zwischenablage kopieren
Kopieren erfolgreich!