Interreligiöser Dialog

Religionen «Unter einem Dach»: Zusammenspiel der Verschiedenheit

Elf Gemeinschaften aus sechs Religionen «Unter einem Dach»: Die Veranstaltung in der Kornschütte in Luzern am Mittwochabend, 28. September, liess erleben, wie bereichernd Vielfalt und Verschiedenheit sein kann. Der Baum, Symbol in vielen Religionen und Motto des Abends, eint die Gemeinschaften sinnbildlich: Er wurzelt in der Erde und weist zum Himmel.
Der christkatholische Pfarrer Adrian Suter am Stand der Erithreisch-Orthodoxen Gemeinschaft Luzern
Im Gespräch in der Kornschütte Luzern: der christkatholische Pfarrer Adrian Suter am Stand der Erithreisch-Orthodoxen Gemeinschaft Luzern. | © 2022 Roberto Conciatori

Im Kanton Luzern leben Menschen aus rund 170 Ländern. Miteinander und Begegnung sind den Religionsgemeinschaften, denen viele dieser Menschen von ihnen angehören, wichtig. Sie laden deshalb alle paar Jahre zu einem Abend in der Kornschütte im Luzerner Rathaus ein. «Weil uns bei aller Vielfalt und Verschiedenheit das Gemeinsame wichtig ist», wie es in der Einladung hiess. Der Dialog und die Veranstaltung «Unter einem Dach» sind ein Gemeinschaftswerk der drei Landeskirchen, die unter der Leitung von Sandra Dietschi (Fachbereich Pastoral der katholischen Landeskirche) die Vertreterinnen und Vertreter der Religionen an einen Tisch bringen.

«Das bringt uns vorwärts»

Vielfalt prägt auch die Politik. Das sei «nicht immer konfliktfrei» und könne anstrengend sein, sagte Stadtpräsident Beat Züsli in seinem Grusswort. «Aber immer auch bereichernd, wenn man das Positive in den Vordergrund stellt». Über Differenzen und den daraus entstehenden Dialog könne man sich auch freuen, «das ist etwas, das uns vorwärts bringt».

«Wir lieben Differenzen», knüpfte Bernhard Furchner hier an. Er leitet die fünf «Chöre der Nationen», die es in der Schweiz gibt und markiert mit der Luzerner Formation jeweils einen Höhepunkt am «Unter einem Dach»-Abend. Als Dirigent wolle er «das Zusammenspiel der Verschiedenheit in Bewegung bringen», wie er erklärte.

Dem Thema des Abends entsprechend, verwandelten kleine Bäume die Kornschütte an diesem Abend in einen lichten Wald, in dem es sich zwischen den Ständen der Gemeinschaften spazieren und verweilen liess. Der Baum spende Leben, schenke Segen und fördere die Gemeinschaft, lautete die Erklärung dazu. In einem Intermezzo erläuterten die Religionsgemeinschaften dies mit Blick auf ihren Glauben. So meinte die Vertreterin der Baha’i-Gemeinde Luzern, wie die Bäume untereinander kommunizierten, so seien auch alle Menschen miteinander verbunden. Sie erinnerte daran, dass das eigene Wohl vom Wohl aller anderen abhänge. Die Jüdinnen und Juden wiederum sehen den Baum mit seinen Wurzeln und zum Himmel weisenden Ästen als «Verbindung zwischen dem Göttlichen und den Menschen».

Die nächste Veranstaltung «Unter einem Dach» findet am 21. Mai 2025 wiederum in der Kornschütte in Luzern statt.

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