Ökumenische Notfallseelsorge/Care-Team

Die ökumenische Notfallseelsorge/Care-Team, getragen vom Kanton und den drei Landeskirchen (katholische, reformierte und christkatholische Kirche im Kanton Luzern), besteht seit 2002. Wurden damals noch 23 Einsätze gezählt, sind es inzwischen jedes Jahr im Schnitt 60 bis 70, bei grossen Ereignissen auch mehr. Die steigende Einsatzzahl ist auch auf die gute Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten und der Polizei zurückzuführen.

In der Not vor Ort

Notfallseelsorgende und Care Givers sind für den Einsatz bei aussergewöhnlichen Ereignissen wie zum Beispiel einem schweren Verkehrsunfall, Suizid oder einer Naturkatastrophe ausgebildet. Sie begleiten Angehörige, Augenzeug*innen und unverletzte Beteiligte in der Akutphase psychologisch und seelsorgerisch. Damit tragen sie zur Bewältigung von Krisensituationen bei und entlasten die Blaulichtorganisationen (Rettungsdienst, Polizei, Feuerwehr). Ein Teil der ökumenischen Notfallseelsorge/Care-Team ist in der (kirchlichen) Seelsorge tätig, ein Teil in Bereichen wie Spitex, Pflege oder Notfallpsychiatrie.

«Bei einem schlimmen Vorfall zieht es Angehörigen und Beteiligten den Boden unter den Füssen weg. Unsere Aufgabe ist es, Ereignisse, Gefühle und Handlungen in eine chronologische Reihenfolge zu bringen, um dadurch wieder handlungsfähig zu werden.»

Christoph Beeler-Longobardi

Auslöser war Zugunglück von Eschede

Die Notfallseelsorge steht allen Betroffenen unentgeltlich zur Verfügung, unabhängig von ihrer Religion, Konfession oder ihres Glaubens. Auslöser für die Gründung war das schwere Zugsunglück vom Juni 1998 im deutschen Eschede mit 101 Todesopfern. Bei der Auswertung des Ablaufs der Rettungsarbeiten wurde festgestellt, dass vor allem für die psychische und seelsorgerliche Erstbetreuung der Opfer, der Angehörigen und der Rettungsdienste zu wenig Personal und kein geeignetes Konzept vorhanden waren. Verantwortliche für den Bevölkerungsschutz in der Schweiz kamen darauf zum Schluss, dass auch hier die Vorkehrungen im Falle eines schweren Unglücks nicht ausreichten.

Notfallnummer wählen

Wenden Sie sich in einem Notfall auf jeden Fall an die Blaulichtorganisationen, nicht an die Landeskirche, wählen Sie also die Nummer

  • 144 (Rettungsdienst)
  • 117 (Polizei)
  • oder 118 (Feuerwehr)

Die Notfallseelsorge wird durch diese Organisationen aufgeboten.

Einsatzteam

Die Leitung des Teams teilen sich Christoph Beeler-Longobardi und Thomas Seitz. Zurzeit gehören rund 40 Care Givers und Notfallseelsorgende zum Team. Zwei Mitglieder sind jeweils während einer Woche auf Pikett. Sie werden über den Notruf 144 aufgeboten.

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