Kirchliche Behörden

Kirchenwahlen 2022 – die Kirchenräte: ein Drittel Neue und einige Unfreiwillige

427 gewählte Kirchenrätinnen und -räte zählen die 83 Luzerner Kirchgemeinden insgesamt, wenn am 1. Juni die neue Amtsdauer beginnt. Davon sind gut 120 neu. Auffällig: In etlichen Kirchgemeinden machen Bisherige nur deshalb weiter, weil sich keine Nachfolge fand.
Im Saal des Einführungskurses für frisch gewählte Kirchenratsmitglieder
Da war alles noch neu: frisch gewählte Kirchenratsmitglieder im September 2018 an einem Einführungskurs. | © 2018 Roberto Conciatori

Die Mitglieder der Kirchenräte werden in aller Regel still gewählt. Urnenwahlen gab es dieses Jahr in Luzern, weil sich acht Personen um die vier Sitze bewarben, in Greppen, weil ein Sitz nicht in stiller Wahl besetzt werden konnte.

Die Wahlen 2022 lassen sich statistisch nicht mit jenen von 2018 vergleichen. Grund: Seit Jahresbeginn gibt es wegen Fusionen (Romoos-Bramboden, Hürntal) zwei Kirchgemeinden weniger, und im Michelsamt, wo ebenfalls eine Fusion geplant ist, wurde nicht gewählt. Die Anzahl Kirchgemeindemitglieder (ohne jene von Amtes wegen) sinkt von 441 auf 427; auch deshalb, weil Eich, Flühli, Inwil, Reiden und Kriens ihre Räte verkleinern.

Viele Komplimente – und trotzdem Absagen

In mehreren Kirchgemeinden machen Amtierende weiter, obwohl sie zurücktreten wollten. Zum Beispiel in Aesch Kirchgemeindepräsidentin Erika Stadelmann (seit 2002) und Vizepräsident Martin Herzog (2014). Der Kirchenrat habe ab Oktober gut 30 Personen angefragt und über das Pfarreiblatt mehrere Aufrufe platziert, sagt Stadelmann. «Wir erhielten lauter Absagen. Aber auch viele Komplimente, wie gut der Kirchenrat seine Arbeit mache und wie wichtig die Kirche sei.» Eine Urnenwahl mangels Kandidaturen kam für sie nicht in Frage: «Nach 20 Jahren im Kirchenrat nicht wissen, wie es weitergeht, das wollten wir nicht.» Stadelmann und Herzog hoffen nun, dass sich im Verlauf der kommenden Amtsdauer Nachfolgen finden.

Darauf setzt auch die Kirchgemeindepräsidentin von Meierskappel, Heidi Kundert, die schon vor vier Jahren abtreten wolle. Sie fügt an, es sei in den zwei Coronajahren schwierig gewesen, neue Leute kennenzulernen. In Hasle wiederum erhielt Kirchgemeindepräsident Bruno Bucher zwei Tage vor Fristablauf die Zusage seiner Nachfolgerin und eine halbe Stunde vor Fristablauf die letzte Unterschrift für die zwei Wahlvorschläge. Bisherige, die ebenfalls aufhören wollten, machen auch in Doppleschwand, Eich, Flühli, Triengen und Willisau weiter.

Die 23 Kirchgemeinden mit einem neuen Präsidium

  1. Altishofen-Nebikon (Karin Steinmann)
  2. Emmen (Hansruedi Schmidiger)
  3. Geuensee (Simon Gisler)
  4. Grossdietwil (Carmen Schmid)
  5. Hitzkirch (Lukas Wedekind)
  6. Hochdorf (Patrizia Boesch)
  7. Hohenrain (Bernadette Bühler)
  8. Horw (Tobias Reimann)
  9. Kriens (Bruno Illi)
  10. Langnau (Bernadette Roth)
  11. Malters (Urs Emmenegger)
  12. Menznau (Stefan Rossdeutscher)
  13. Müswangen (Peter Müller)
  14. Pfeffikon (Robert Rüttimann)
  15. Rain (Adrian Schmidiger)
  16. Richenthal (Kaspar Vonmoos)
  17. Römerswil (Toni Wiederkehr)
  18. Ruswil (Guido Röthlin)
  19. Schwarzenberg (Lorena Marsura)
  20. St. Urban (Konrad Bucheli)
  21. Sursee (Antonio Hautle)
  22. Weggis (Barbara Zurmühle)
  23. Winikon (Philipp Steffen)

Die 17 Kirchgemeinden mit einer neuen Kirchmeierin / einem neuen Kirchmeier

  1. Adligenswil (Mirjam Meier)
  2. Ballwil (Nadine Schnarwiler)
  3. Buchrain (Esther Abächerli)
  4. Emmen (Markus Brunner)
  5. Hellbühl (Melanie Köpfli)
  6. Hitzkirch (Luzia Ineichen)
  7. Horw (Ursula Bachmann)
  8. Luzern (Name noch offen)
  9. Marbach (Ruth Bucher)
  10. Meierskappel (Roman Ineichen)
  11. Neuenkirch (Michelle Stadelmann)
  12. Pfaffnau (Martina Venetz)
  13. Reussbühl (Liliana Krauer)
  14. Triengen (Flavio Thürig)
  15. Udligenswil (Hanskaspar von Matt)
  16. Weggis (Monika Amrein)
  17. Zell (Yvonne Tirinzoni)

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