Synode

Synode senkt Beitragssatz der Kirchgemeinden und wählt neue Präsidien

Der Beitragssatz der katholischen Kirchgemeinden an die Landeskirche sinkt im nächsten Jahr. Dies hat die Synode an ihrer Herbstsession gegen den Willen des Synodalrats beschlossen. – Zu seinem neuen Präsidenten wählte das Kirchenparlament Benjamin Wigger, zur neuen Synodalratspräsidentin Annegreth Bienz-Geisseler.
Die neue Führung der katholischen Landeskirche ab dem nächsten Jahr
Die neue Führung der katholischen Landeskirche ab dem nächsten Jahr (von links): Sandra Huber (Willisau), Vizepräsidentin des Synodalrats, Annegreth Bienz-Geisseler (Entlebuch), Präsidentin des Synodalrats, Susan Schärli-Habermacher (Beromünster), Vizepräsidentin der Synode, und Benjamin Wigger (Marbach), Präsident der Synode. | © 2021 Dominik Thali
Medienmitteilung vom Mittwoch, 10. November 2021

Der Synodalrat hatte der Synode ein Budget vorgelegt, das bei Einnahmen und Ausgaben von je rund 10,2 Millionen Franken mit einem Überschuss von knapp 28‘000 Franken rechnete. Der mit 55 gegen 35 Stimmen gefällte Beschluss, den Beitragssatz um eine Tausendstel-Einheit auf 0.021 Einheiten zu senken, drückt das Budget nun um gut 370‘000 Franken ins Minus. Eingebracht hatte den Antrag der Fraktion Hochdorf deren Präsidentin Monika Emmenegger (Hildisrieden). Sie wies darauf hin, dass die Landeskirche seit 2016 «sehr gute» Jahresabschlüsse vorweise, was immer wieder zu Diskussionen führe. Ihre Fraktion fordere seit Jahren «mehr Transparenz, frühzeitige Information und Mut, den Beitragssatz zu senken». Das «Vertrauen ins Budget» sei gesunken, doppelte Thomas Schmid (Egolzwil) nach, Präsident der Fraktion Willisau. Emmenegger lobte anderseits die Arbeit des Synodalrats; es sei «gut und richtig» gewesen, Reserven anzulegen. Das nun eingehandelte Defizit sei deshalb dank des Eigenkapitalpolsters verkraftbar.

Dieses wird bis Ende Jahr voraussichtlich weiter wachsen: Der finanzverantwortliche Synodalrat Armin Suppiger (Kriens) hatte vor Monika Emmeneggers Votum für das laufende Jahr einen «erfreulichen Ertragsüberschuss» angekündigt. Budgetiert hat die Landeskirche dagegen ein Defizit von 180‘000 Franken. Die Steuereinahmen der Kirchgemeinden, welche die Abgaben an die Landeskirche bestimmen, bleiben trotz Pandemie und Kirchenaustritten hoch.

Neue Präsidien, neue Synodalrätinnen

Neben dem Voranschlag 2022 bestimmten Wahlen die Herbstsession, die wiederum im Centro Papa Giovanni in Emmenbrücke stattfand. Alle zwei Jahre werden die Präsidien von Synode und Synodalrat neu bestellt. An der Spitze der Landeskirche stehen 2022 und 2023 Vertretungen der kleinsten Parlamentsfraktion, jener aus dem Entlebuch. Der bisherige Vizepräsident Benjamin Wigger (Marbach) übernimmt das Präsidium von Martin Barmettler (Willisau). Neue Präsidentin des Synodalrats, der Exekutive, ist Annegreth Bienz-Geisseler (Entlebuch). Zur neuen Vizepräsidentin der Synode gewählt wurde Susan Schärli-Habermacher (Beromünster), zur neuen Vizepräsidentin des Synodalrats Sandra Huber (Willisau).

Wieder besetzt werden konnten zudem zwei vakante Sitze im Synodalrat. Nana Amstad-Paul (Emmenbrücke) folgt auf Brigitte Glur-Schüpfer, die im Sommer 2020 wegen ihres Wechsels in die Bistumsregionalleitung ausschied. Nachfolgerin der im April zurückgetretenen Olivia Portmann ist Karin Wandeler-Wüest (Schenkon). Die Theologin Nana Amstad-Paul wird im Dezember als Leiterin Seelsorge/Care Team am Luzerner Kantonsspital pensioniert. Karin Wandeler-Wüest ist als Schulsozialarbeiterin und Lehrerin tätig.

Büro neu bestellt

Neu gewählt wurden auch die Stimmenzählerinnen und deren Stellvertretungen. Diese bilden mit dem Präsidium das Büro der Synode. Die Namen:

Stimmenzählerinnen:

Bernadette Bircher, Luzern

Marlene Emmenegger, Schüpfheim

Stimmenzähler-Stellvertreterinnen:

  • Bernadette Steiner-Ming, Inwil
  • Rosmarie Wagner-Lustenberger, Zell

2022 ist ein kirchliches Wahljahr. Alle an der Herbstsession gewählten Personen müssen deshalb an der konstituierenden Sitzung des neuen Parlaments im Juni für die weitere Amtsdauer bestätigt werden.

    Ausserdem hat die Synode…

    • Rita Barmet (Emmenbrücke) und Kurt Bucher (Kriens) als neue Mitglieder vereidigt. Sie folgen auf Pascale Amrein und Ursula Hüsler, die aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten sind.
    • für die Kirchgemeinden Römerswil und Schongau Baubeiträge in der Höhe von insgesamt 3000 Franken bewilligt.
    • vom Jahresprogramm 2022 des Synodalrats, vom Aufgabenplan und vom Finanzplan bis 2026 Kenntnis genommen.
    • die Fusion der Kirchgemeinden Bramboden und Romoos sowie die Ordnung der neuen Kirchgemeinde genehmigt.
    • die geänderte Kirchgemeindeordnung Escholzmatt genehmigt.
    • Rita Barmet als neues Mitglied der Kommission Seelsorge-Bildung und Claudio Spescha als neues Mitglied der Staatskirchenrechtliche Kommission gewählt.

    Mehr zum Thema:

    Synode
    Rechnung schliesst erneut mit hohem Überschuss ab
    Synode
    Kirchenparlament macht Druck auf das Bistum
    Synode
    Die Institution Kirche hat versagt
    Aktuelle URL in die Zwischenablage kopieren
    Kopieren erfolgreich!