Die Kirchen bezahlen die Hochschulseelsorge, um deren Haus an der St. Leodegarstrasse 15 kümmert sich aber ein Förderverein. Die Kollekte vom 8. Dezember soll helfen, dass das «Leo 15» ein «Raum für Freunde und Fremde» bleiben kann.
«Die Hochschulseelsorge braucht’s, weil es wichtig ist, begleitend zum Studium ethische Grundwerte und Denkweisen zu vermitteln», sagt Georg Vogel. «Es braucht aber auch einen Ort, wo man sich trifft. Ohne ‹Leo 15› gäbe es viel weniger Angebote spiritueller wie geselliger Art.»
Vogel ist Präsident des «Fördervereins Luzerner Hochschulseelsorge», der 2008 gegründet wurde, als sich zeigte, dass die Hochschulseelsorge auch ausserhalb der Universität Räume braucht. Der Verein konnte vom Chorherrenstift St. Leodegar ein kleines Haus mieten, für das er seither aufkommt. Dafür wendet er pro Jahr rund 35 000 Franken auf.
Die Universität Luzern gibt es seit 20 Jahren, die Hochschulseelsorge kam sechs Jahre später hinzu. Sie wird von der katholischen und der reformierten Kirche finanziert. Das Haus an der St. Leodegarstrasse 15 jedoch, wo viele Veranstaltungen stattfinden, bezahlt der Förderverein.
«Grossartiges Miteinander»
Eine der Student*innen, die im «Leo 15 ein- und ausgeht, ist Lisa Gnant. Die 22-Jährige steckt mitten im 5. Semester an der Pädagogischen Hochschule und stammt aus Österreich. Vor zwei Jahren kam sie als Austauschstudentin nach Luzern – und blieb hängen. Auch wegen «horizonte», wie sich die Hochschulseelsorge nennt. Gnant besuchte vor allem die «Leo-Talks» und die Wanderungen und fand in den gesellschaftlichen Anlässen «einen liebevollen, intellektuellen Raum, um sich mit Fremden und und Freunden auszutauschen», wie sie sagt. Seit November 2019 ist sie studentische Mitarbeiterin der Hochschulseelsorge. Mit Begeisterung: Sie habe «noch nie ein so grossartiges Miteinander wie im ‹Leo 15›» erlebt, sagt die junge Frau. Das Haus sei «ein Schmuckstück» und sei für «so viele junge Menschen Chance und Raum, um sich zu entfalten».
Eine Kirche für das Leben
Georg Vogel hört’s, nickt und sieht sich bestärkt. Tatsächlich sei das kleine Haus am Rand des Stifts «zu einem Begegnungsort und Markenzeichen» der Hochschulseelsorge geworden. Für ihn ist die Aufgabe, die sich der Förderverein gegeben hat, die gelebte Überzeugung, «dass die Kirche dem Leben dienen muss».
Dominik Thali
Die Kollekte aus den Gottesdiensten von Maria Empfängnis (8. Dezember) kommt dem «Förderverein Hochschulseelsorge Luzern» zugute. Spendenkonto: Luzerner Kantonalbank, CH86 0077 8179 2810 1200 2
Die Luzerner Hochschulseelsorge «horizonte» ist für Studierende der Universität, der Pädagogischen Hochschule und der Hochschule Luzern offen. Zurzeit gehören ein reformierter Pfarrer und zwei Jesuiten zum Team, das von der katholischen und reformierten Kirche gemeinsam finanziert wird. Der «Förderverein Luzerner Hochschulseelsorge» stellt über Spenden und Beiträge die Miete und den Unterhalt des Studentenhauses an der St. Leodegarstrasse 15 sicher. Er zählt rund 120 Mitglieder. Der Theologe Georg Vogel (63) präsidiert den Verein seit diesem Jahr.