Langanhaltende Konflikte zwischen Eltern sind eine Belastung für Kinder und hemmen ihre Entwicklung. Trennungen und Scheidungen sind oft von Konflikten begleitet. «Kinder im Blick» (KiB) Zentralschweiz ist ein neues Angebot für Eltern nach Trennung und Scheidung. Die elbe, Fachstelle für Lebensfragen ist die Trägerin von KiB Zentralschweiz.
KiB ist ein strukturierter Elternkurs und hilft gezielt, die Herausforderungen der Trennungskrise und die Zeit danach besser zu bewältigen. Eltern werden unterstützt, ihren Kindern auch nach einer Trennung und Scheidung ein möglichst positiv gestaltetes Familienleben zu bieten. Langanhaltende Elternkonflikte sind die grössten Risikofaktoren für die Entwicklung der Kinder. Eltern bleiben Eltern auch nach einer Trennung. KiB unterstützt die Eltern, ihre Aufgabe trotz Trennungskrise zum Wohl ihrer Kinder zu erfüllen.
«Kinder im Blick» wurde als Forschungsprojekt der Fakultät für Psychologie und Pädagogik der Ludwig-Maximilian-Universität München zusammen mit der Beratungsstelle für Familien- und Partnerschaftskrisen, Trennung und Scheidung München entwickelt. KiB bezieht die neusten Erkenntnisse der Stress- und Scheidungsforschung ein. Es stärkt die Eltern, in der Verantwortung, die sie ihren Kindern gegenüber haben, auch und besonders in einer für alle sehr belastenden Situation einer Trennung oder Scheidung. Der Fokus dieses Trainings richtet sich besonders auf die Bedürfnisse des Kindes sowie auf die Selbstfürsorge der Eltern und auf den Umgang mit dem anderen Elternteil.
Gute Gründe für diesen Kurs
Eine Kernkompetenzen der «elbe, Fachstelle für Lebensfragen» ist die Begleitung von Paaren oder Einzelpersonen bei Trennung und Scheidung. Sie ist überzeugt, dass «Kinder im Blick» die psychische Gesundheit von Kindern und Eltern in Trennungs- und Scheidungssituationen massgeblich verbessern kann. Ein Blick in die Forschung zeigt, dass bei den Eltern das Wohlbefinden steigt und dass Konfliktintensität, Konflikthäufigkeit und Erziehungsprobleme reduziert werden können. Auf Kinderebene zeigten sich positive Veränderungen insbesondere im Bereich der Entwicklung. KiB hat somit einerseits einen präventiven Charakter und kann zudem als Ergänzung für beraterische oder mediative Angebote eingesetzt werden. Auch der Einsatz von Beiständinnen oder Beiständen zur Begleitung der Besuchsrechte kann dadurch teilweise verhindert werden. Somit können mit der Umsetzung des Projekts KiB längerfristig auch teure Massnahmen reduziert werden.
Der erste Kurs findet ab September 2018 statt.