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Der Film zum Landeskirchen-Jubiläum – Unterwegs auf kreativer Mission

Am 20. Mai war Premiere. Der Animationsfilm «Kirche kommt an» ging trotz abgesagter Synoden an die Öffentlichkeit und sorgte für ein bisschen Jubiläumsstimmung. Was hinter dem Projekt steckt und welches die Highlights eines Animationsregisseurs sind, davon spricht dieser Rückblick.
Beni Morard (rechts im Bild) mit zwei seiner Kollektiv-Kollegen bei der Arbeit im Zürcher Büro.
Beni Morard (rechts im Bild) mit zwei seiner Kollektiv-Kollegen bei der Arbeit im Zürcher Büro. | © 2020 Team Tumult

Klar war, dass es einen Film geben wird. Wie dieser aussehen und was darin eigentlich passieren sollte, war offen. Verschiedene Ideen und Vorstellungen kursierten, alles nur sehr vage. Klar war aber auch, mit wem der Auftrag realisiert wird: Team Tumult, ein Animationskünstler*innen-Kollektiv aus Zürich, sagte Ja zum Projekt. Es folgte ein erstes Treffen. Ein paar Gedanken. Austausch. Ja, gut, so fahren wir weiter, ein Zeitplan wurde erstellt. Da war es noch Sommer 2019. Am 20. Mai 2020 sollte der Film Premiere feiern, am Treffen der beiden Synoden zum 50-Jahre-Jubiläum der beiden Landeskirchen. Heute wissen wir, dass alles anders kam.

«Welches Bild von Kirche haben Sie?»

Einstiegsfrage ins Gespräch

Ein Plädoyer für Umwege

War der Film ein Experiment? Ja, aber Beni Morard von Team Tumult sieht das nicht als Problem. «Es ist ja bei jedem Film anders.» Es gebe natürlich immer gewisse Schemata, an die man sich halten könne. Die Gefahr bestehe dann darin, dass man anfange, gewisse Punkte zu überspringen. Zum Beispiel die Brainstormingphase, weil man denke, man wisse, was es braucht. Das sei bei diesem Filmprojekt nicht passiert. «Wir haben uns wirklich Zeit gelassen, um auszuprobieren», pflichtet Morard bei. Zu Beginn gab es die Idee eines Scripts. Der Plot des Films ward gesucht. Nach einem bereichernden Hin und Her zwischen der Arbeitsgruppe der Landeskirchen, der Projektleiterin und Beni Morard kristallisierte sich heraus, dass die Leute auf der Strasse diesen Plot bestimmen würden.

Raus auf die Strasse

Mit dem Mikrofon auf der Kamera ging es also durch den Kanton Luzern auf Stimmenfang. «Welches Bild von Kirche haben Sie?», lautete die Einstiegsfrage ins Gespräch. Das waren schöne Begegnungen, berührende Momente, lustige auch, und die Menschen sehr offen und ehrlich. Zurück im Büro wurde geschnipselt und die Sätze wie ein Puzzle aneinandergereiht, zusammengelegt. Und plötzlich war eine Geschichte spürbar. Hörbar. Der Stimmenteppich ging weiter zu Team Tumult. «Als ich die Tonaufnahmen hatte, ging für mich der kreative Prozess richtig los», sagt Beni Morard. Er fing an, den Ton zu schneiden. Und dazu machte er sich die ersten Bilder im Kopf.

Das Schneiden nennt Morard eines der Highlights während der Produktion. Wenn auch das Storyboard gemacht ist, kann alles zusammengesetzt werden. «Dann hast du sozusagen die Blaupause deines Films. Das ist ein toller Moment.» Dann ging es an die Umsetzung. Die Figuren zu den Stimmen sind erfunden. Morard hat ihnen ein Gesicht gegeben, einen Charakter eingeflösst. (Allein die Situation mit dem Mann, der seinen Traktor auftankt, die hat wirklich so stattgefunden. Die konnte man nicht besser erfinden.) Ein weiteres Highlight sei der Moment, wenn er die Figuren zum ersten Mal in bewegten Bildern sehe, wenns ans Handwerk gehe: «Also wenn ich animiere.» Morard hat bei diesem Projekt gleich mehrere Jobs gemacht (siehe blauer Kasten), war in der Produktion und als Regisseur tätig. «Als Animationsregisseur bin ich eigentlich der mit der kreativen Mission. Ich muss vor dem inneren Auge schon sehen können, wie es am Ende aussehen kann.»

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