Die katholische Kirche im Kanton Luzern bildet Katechetinnen aus, es gibt hier eine Behindertenseelsorge, Fachleute für Diakonie und Freiwilligenarbeit, die Kommunikation und vieles mehr. Bei ihrem gemeinsamen Sekretariat laufen die Fäden für all die Angebote zusammen: Eine vielseitige und spannende Aufgabe, für die jetzt eine neue Person gesucht wird.
Inserat (PDF) hier herunterladen
Das Sekretariat der Fachbereiche, das auf den 1. August neu besetzt wird, umfasst ein Pensum von 70 %. Gefragt sind Fachwissen und Organisationstalent ebenso wie Kontaktfreudigkeit.
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Wir bieten Ihnen…
Anstellung und Besoldung richten sich nach dem kantonalen Personalrecht.
Weitere Auskunft gibt Ihnen gerne Gregor Gander-Thür, Leiter Fachbereiche (041 419 48 56, gregor.gander@lukath.ch).
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Senden Sie diese bis 22. März 2021 an:
Römisch-katholische Landeskirche
des Kantons Luzern
Edi Wigger, Synodalverwalter
Abendweg 1, Postfach
6000 Luzern 6
edi.wigger@lukath.ch
Die drei Luzerner Landeskirchen ziehen sich von der «Langen Nacht der Kirchen» (LNK), die am 28. Mai 2021 hätte stattfinden sollen, zurück. Die Pandemie-Lage ist für die Kirchen zu unsicher, um einen solchen Grossanlass zu planen, der von Begegnung und Gemeinschaft lebt. Die «Lange Nacht» muss damit schon zum zweiten Mal nach 2020 abgesagt werden.
Mehr zum Entscheid unter www.kirchennacht-luzern.ch.
Sollte sich die Lage im Mai 2021zum Besseren wenden und eine Pfarrei/Kirchgemeinde beschliessen, kurzfristig am LNK-Abend vom 28. Mai die Bevölkerung zu einem Anlass einzuladen, so ist dies möglich. Dies geschähe jedoch in eigener Verantwortung und liefe nicht unter dem Dach von «Lange Nacht der Kirchen».
Die nächste «Lange Nacht der Kirchen» ist am 2. Juni 2023 geplant. (2023 ist korrekt, die «Kirchennacht» findet im Zweijahres-Rhythmus statt.)
Aufgeführt sind die personellen Wechsel auf ein halbes Jahr zurück.
25. Februar 2021
22. Februar 2021
5. Februar 2021
1. Februar 2021
27. Januar 2021
19. Januar 2021
18. Dezember 2020
17. Dezember 2020
27. November 2020
25. November 2020
16. November 2020
11. November 2020
6. November 2020
27.10.2020
16. Oktober 2020
29. September 2020
25. September 2020
25. September 2020
11. September 2020
27. August 2020
20. August 2020
19. August 2020
13. August 2020
30. Juli 2020
Am 1. Dezember 2020 wurde die Frauengemeinschaft Weggis mit dem 7. «Dank Dir!»-Preis ausgezeichnet. Jetzt suchen Landeskirche und Seelsorgerat Vorschläge für die nächste Gruppe, die mit ihrer Freiwilligenarbeit auffällt und dafür geehrt werden soll. Machen Sie mit!
«Dank Dir!» heisst der Preis, der seit 2014 jeweils um Pfingsten an eine Gruppe verliehen wird, deren freiwilliges Engagement Anerkennung verdient. Er besteht aus einem Geldbetrag für einen gemeinschaftlichen Anlass sowie drei «Dank Dir!»-Fahnen, die während eines Jahres in der Pfarrei, gut sichtbar, auf die Auszeichnung hinweisen. Gestiftet wird der Preis vom katholischen Seelsorgerat des Kantons Luzern und der katholischen Kirche im Kanton Luzern.
Danke sagen und wertschätzen
Wer soll nach Ihrer Meinung 2021 mit dem «Dank Dir!»-Preis ausgezeichnet werden? Schicken Sie der Jury Ihren Vorschlag mit dem unten stehenden Formular. Wichtig: Informieren Sie die Gruppe nicht darüber, der Preis wird als Überraschung vergeben. Wir freuen uns über Ihr Mitmachen. Eingabeschluss ist Mitte März.
Die frühen Christinnen und Christen feierten Hausgottesdienste. In Corona-Zeiten lebt diese Form wieder auf – übers Internet. Gottesdienste in kleinen Gruppen über Plattformen wie Zoom lassen viel Gemeinschaft und Teilhabe zu, müssen aber gut vorbereitet werden.
«Wir feiern wirklich», sagt Gunda Brüske. Und schiebt schmunzelnd nach: «Am Osterabend kam Jesus durch verschlossene Türen zu seinen Jüngern. Das Internet ist also sicher kein Hindernis für ihn.» Brüske ist Co-Leiterin des Liturgischen Instituts, ihr gegenüber sitzen in ihren Büros und Stuben an diesem Januar-Abend 16 Frauen und Männer vor dem Bildschirm. Sie haben sich zum Kurs «gottesdienst@home» eingeloggt, um erstmals miteinander einen digitalen Hausgottesdienst zu feiern und ihre Erfahrungen damit zu teilen.
Alle singen gemeinsam und doch solo
Gunda Brüske verteilt zu Beginn die Rollen: Wer singt vor? Wer liest das Evangelium? Den «digitalen Ministranten» macht Thomas Villiger, der das Webinar organisiert hat – er kümmert sich um die Technik. Villiger ist Theologe, Pfarreiseelsorger und Mitarbeiter der Luzerner Landeskirche; im November erst hatte er selbst diese Form des Feierns entdeckt.
Der etwa 20-minütige Wortgottesdienst beginnt mit dem Kreuzzeichen und indem alle eine Kerze anzünden. Der Segen schliesst die Feier ab. «Gemeinsame, zeichenhafte Handlungen sind wichtig. Sie verbinden und bringen Leibhaftigkeit ins Geschehen», sagt Gunda Brüske. Die Lieder singt eine Person vor, derweil die anderen ihr Mikrofon stumm schalten: Gemeinsames Singen geht übers Internet wegen der leicht verzögerten Übertragung nicht. Gleich beim Vater-unser: Jede und jeder betet für sich und sieht nur sich bewegende Lippen.
Das heisst anderseits: Die Feiernden sind sich nah, blicken sich in die Augen. «Das ist gewöhnungsbedürftig, das lenkt mich ab», sagt ein Teilnehmer. Ein anderer meint hingegen: «Ich war präsenter als in einem gewöhnlichen Gottesdienst.» Jemand schlägt vor, zu vorgelesenen Texten oder Momenten der Stille ein Bild einzublenden. «Das könnte in die Ruhe führen.» Gunda Brüske nickt: Die Formen seien den Feiernden anzupassen. Es gibt viele Ideen: Mitfeiernde Kinder könnten Zeichnungen anfertigen und vor die Kamera halten. Zu einer Kreuzweg-Feier am Karfreitag könnten die Teilnehmenden eigene Bilder hochladen.
Die Gruppe ist sich einig: Feiern übers Internet bietet viele Teilhabe-Möglichkeiten. «Eine spannende Erfahrung, neue Gottesdienst-Formen zu entdecken und auszuprobieren», meint eine Frau. «Nutzt die Möglichkeiten, freier zu feiern», ermuntert Gunda Brüske. Dass manche an diesem Abend nicht so recht zu sich und in Stimmung kommen, versteht sie. Und versichert: «Das Spirituelle wird stärker mit der Wiederholung.» Brüske machte im ersten Lockdown regelmässig bei Online-Feiern mit.
«Das probiere ich jetzt selbst einmal aus»
Die technischen Voraussetzungen sehen sie und die Gruppe ebenso als Hindernis wie als Chance. Viele Menschen, vorab ältere, sind nicht gewandt im Umgang mit dem Internet. Bilder einblenden, einen Film abspielen: Solche Dinge wollen geübt sein. Anderseits: Ein digitaler Gottesdienst kann auch zu einer familienfreundlichen Zeit abgehalten werden. Er bezieht Menschen mit eingeschränkter Mobilität ein. Oder erspart Anfahrtswege. Vor allem aber bringt er Menschen zusammen, die sich sonst nicht begegnen würden. Am Kursabend feiert jemand aus dem Wallis und aus St. Gallen mit. Ein Teilnehmer berichtet von einer Weihnachtsfeier auf Distanz.
Den Begriff «Potenzial» fällt an diesem Abend einige Male, auch Skeptiker nicken dazu. Eine Teilnehmerin sagt am Schluss: «Jetzt habe ich den Mut, das einmal selbst auszuprobieren.»
Dominik Thali
Notfallseelsorgende und Care Givers haben im vergangenen Jahr 99 Einsätze geleistet, das ist ein neuer Höchststand. Am häufigsten gefragt waren die Teams erneut bei ausserordentlichen Todesfällen. Die Corona-Pandemie zwang zu Anpassungen.
Medienmitteilung vom 1. Februar 2021
Die Organisation Notfallseelsorge/Care Team (NFS/CT, siehe Kasten) kümmert sich in Notsituationen um Angehörige, unverletzte Beteiligte und Zeugen, sie leistet den Hinterbliebenen Beistand bei Suizid oder beim Überbringen von Todesnachrichten. 2020 wurden Mitglieder des Teams 99 Mal aufgeboten; das waren 9 Einsätze mehr als im Vorjahr. Dies ist ein neuer Höchststand seit der Gründung der Notfallseelsorge 2006. Die Einsatzzahlen sind inzwischen rund 50 Prozent höher als damals.
Die Corona-Pandemie führte zu Anpassungen. Es mussten Schutzmassnahmen umgesetzt werden, und einige Beratungen fanden telefonisch statt. Zudem stand die Notfallseelsorge/Care Team mit dem kantonalen Führungsstab in Verbindung, um Szenarien zur Bewältigung von übermässig vielen Todesfällen zu erörtern.
Mehr Verkehrsunfälle, weniger Suizide
Am häufigsten gerufen wurden Notfallseelsorgende und Care Givers im vergangenen Jahr wiederum bei ausserordentlichen Todesfällen (37, Vorjahr 36). Die Einsätze bei Suiziden sanken von 23 auf 15, bei Verkehrsunfällen stiegen sie von 6 auf 14. Der Aufwand an Personal und Stunden blieb mit 879 (863) ungefähr gleich. Das ergibt rund neun Stunden pro Einsatz. Bei manchen Einsätzen rücken mehr Notfallseelsorgende/Care Givers aus als die üblichen zwei. 2020 verzeichnete das Team einen Grosseinsatz, dies war ein Badeunfall in der Öffentlichkeit mit vielen Zeugen.
Aussergewöhnliche Todesfälle, von denen es 2020 etwa gleich viele gab wie im Jahr zuvor, sind beispielsweise plötzliches Herzversagen in der Öffentlichkeit oder daheim. In diesen Bereich fallen auch Todesfälle nach längerer Krankheit. Hier gelangen auch Aufgebote an die NFS/CT, die keine eigentlichen Care-Einsätze sind und früher von den ortsansässigen Pfarrämtern übernommen wurden. Notfallseelsorge/Care Team haben es immer wieder mit Betroffenen zu tun, die kaum ein soziales Netz und niemanden haben, der sie in der Not auffangen könnte.
Notruf-App statt Telefonalarm
NFS/CT stand wiederum auch bei vielen Suiziden (15) im Einsatz. Die Belastung der Angehörigen ist bei einem solchen Todesfall besonders gross, da neben dem meist unverhofften Todesfall immer auch Abklärungen durch Polizei und Untersuchungsbehörden stattfinden müssen.
Der Aufwand bleibt damit weiterhin gross, verglichen mit den früheren Jahren. Die Care-Arbeit hat sich weiter gefestigt und wird von den Betroffenen gerne in Anspruch genommen. Es werden, um professioneller arbeiten zu können, grundsätzlich Zweierteams aufgeboten. Im Oktober wurde die Alarmierung von Telefonanruf auf Notruf-App umgestellt.
Der Kirche mangelt es an Personal. Thomas Leist, der die Kampagne «Chance Kirchenberufe» leitet, macht viele Gründe dafür aus. Einer davon: Es gebe keine organisierte Nachwuchsförderung der Pfarreien.
Corona macht viele Leute arbeitslos. Steigt deshalb das Interesse an einem Kirchenberuf?
Thomas Leist: Nein. Anfänglich sagten aber Leute, sie hätten während des Lockdowns Zeit gefunden, sich zu fragen, ob ihre jetzige Tätigkeit für sie noch stimme. Ich hatte vergangenes Jahr rund 100 Beratungen, das sind nur leicht mehr als im Vorjahr. Die Mehrheit betraf zudem nicht seelsorgliche Berufe. Also zum Beispiel Sakristan/Sakristanin, das Pfarreisekretariat oder Haushälterin.
Die frühere «Informationsstelle Kirchliche Berufe» tritt seit 2013 als «Chance Kirchenberufe» auf. Hat sich dies auf die Nachfrage ausgewirkt?
Ja. Sie ist gewachsen und gleichzeitig unspezifischer geworden. Es kommt also durchaus vor, dass jemand erst im Beratungsgespräch fragt, ob er für diesen oder jenen Beruf erst in die Kirche eintreten müsse. Man wolle «etwas in Seelsorge» machen, höre ich dann, aber mein Gegenüber hat keine Ahnung davon geschweige denn eine pfarreiliche Bindung.
War das vorher anders?
Wir hatten weniger Anfragen, aber die Ratsuchenden waren schon einen Schritt weiter, weil sie meist über eine Mitarbeiterin, einen Mitarbeiter einer Pfarrei vermittelt worden waren.
Was schlussfolgern Sie daraus?
Es ist eigentlich erschreckend, wie selten Personen sagen, mein Pfarrer oder meine Gemeindeleiterin hat mich auf die Idee gebracht, mich bei «Chance Kirchenberufe» zu melden. Das kommt wirklich selten vor, vergangenes Jahr waren es nur zwei Mal, beide Male wegen eines Pfarrers. Was mich darauf bringt, dass Seelsorgerinnen und Seelsorger viel zu wenig Menschen auf einen Kirchenberuf ansprechen mit der Aufforderung: «Du, das wäre doch etwas für dich!».
Ein Vorwurf an das Kirchenpersonal?
Nein. Ich muss mich als Gemeindeleiter ja auch selbst an der Nase nehmen. Ich kann mich nur an zwei Personen erinnern, die ich schon angesprochen habe.
Woran liegt diese Zurückhaltung?
Aus meiner Sicht sind wir, die Seelsorgerinnen und Seelsorger, unschlüssig, wie es mit der Kirche weitergeht. Ich kann in der Beratung keinem 30-Jährigen mehr unbefangen sagen, er habe für die nächsten 40 Jahre einen sicheren Job, wenn er in der Kirche arbeite. Das wäre naiv. Man wird vorsichtiger.
Zweifel also nicht am eigenen Glauben, sondern an der Organisation?
Ich will nicht schwarzmalen, aber realistisch sein. Die meisten Seelsorgenden sind ja recht zufrieden mit ihrer Tätigkeit. Trotzdem haben sie Mühe, diese anderen zu empfehlen. Zum einen, weil sie wissen, dass es Veränderungen geben wird, auch finanzieller Art. Zum anderen auch, weil man mit zunehmendem Alter mehr der Ecken und Kanten gewahr wird und nicht jemandem so unbedarft einen kirchlichen Beruf empfehlen mag.
Sie könnten auch sagen: Vertrauen wir auf Gott, es wird dann schon gehen.
Na ja, Gottvertrauen ist das eine, Blauäugigkeit das andere. Ich bin mir sicher, dass es immer eine Kirche geben wird. Sie wird nur anders aussehen, und ob sie in der dannzumaligen Form solche Berufe auf Dauer bezahlen kann, frage ich mich. Im Kanton Zürich werden beide grossen Landeskirchen zusammen nächstens unter 50-Prozent Anteil an der Bevölkerung sinken. Solche Veränderungen muss man wahrnehmen.
Was tun?
Der Rückgang allein ist ja noch nichts Schlimmes. Die Frage ist nur: Wie verändert das die kirchlichen Berufe und ist es dann tatsächlich noch sinnvoll, allein auf die Seelsorge als Beruf zu setzen. In Deutschland zum Beispiel, wo ich herkomme, arbeiten Theologinnen und Theologen noch in ganz anderen Bereichen als in der Kirche, sie sind etwa wegen ihrer Menschenkenntnis in Personalabteilungen oder in der Beratung begehrt. In der Schweiz kommt kaum ein Betrieb auf die Idee, an einer theologischen Fakultät Personal zu rekrutieren, da ist man viel mehr auf die Kirche fixiert.
Wie fliesst das in Ihre Beratung ein?
Die Leute, die zu mir kommen, haben meistens einen Erstberuf. Wir besprechen, ob sie auf diesen zurück könnten, wenn es mit der Theologie nichts wird. Oder welches zweite Standbein daneben passen könnte. Ich betone jedenfalls: Macht oder erwerbt euch nebenher etwas, das uns in der Seelsorge hilft, man notfalls aber auch ausserhalb der Kirche wertschätzt. Einen psychologischen Abschluss etwa, oder etwas in der Aus- und Weiterbildung.
Spüren Sie die schwindende kirchliche Sozialisierung der Menschen in Ihrer Beratungstätigkeit?
Ja. Früher gelangten wie gesagt viele Personen auf Anstoss ihrer Pfarrei an unsere Stelle. Heute steht die Sinnsuche im Vordergrund, man möchte etwas Soziales tun. Aber bringt häufig keine kirchliche Nähe mit.
Was sagen Sie diesen Menschen?
Ein Weihbischof warf mir einmal vor, ich wiese zu wenig auf die Christusbeziehung hin, die es für einen kirchlichen Beruf brauche. Ich antwortete, ich ginge von Berufung im Sinn des heiligen Martin aus. Dieser half dem Bettler, bevor er Christ wurde; erst in der Nacht danach erschien im Christus und sagte ihm, er sei der Bettler gewesen. Das heisst: Christusbeziehung muss nicht zwingend am Anfang einer kirchlich-sozialen Tätigkeit stehen, sondern diese Tätigkeit kann auch erst zu einer Berührung mit Christus führen. Mit anderen Worten: Es kann einem auch erst später den Ärmel reinnehmen.
Wann sind Sie erfolgreich?
Grundsätzlich: Unsere Stelle hat ihre Aufgabe erfüllt, wenn die Leute Informationen zu kirchlichen Beruf erhalten.
Und weiter?
«Chance Kirchenberufe» ist kein Rekrutierungszentrum. Wir beraten Menschen, damit sie zu einer für sie sinnhaften Tätigkeit finden. Das gilt auch für solchen, die für die Ausbildung zu einem kirchlichen Beruf schon zu alt sind. Bei ihnen kann «Berufung» zum Beispiel heissen: Ich engagiere mich in der Palliativ Care oder eine Caritas-Aufgabe. Das kann man auch neben seinem Beruf machen. Ich habe viel mit Menschen zu tun, die mir vor ihrer Sehnsucht nach Sinn erzählen und voller Eifer sind, etwas Neues anzupacken. Sie wollen etwas verändern, sind hoch motiviert. Da bin ich selbst Feuer und Flamme und schaue, was möglich ist.
Woher kommen diese Menschen? Womöglich häufig aus der Finanzbranche?
Schon auch. Einmal fragte eine Bankerin, die zu mir kam, am Schluss des Gesprächs, wie viel sie denn als Seelsorgerin verdienen würde. Auf meine Antwort hin meinte sie, diese Summe sei just so hoch wie der Bonus, den sie im Vorjahr erhalten habe. Der Lohn hielt sie dann aber nicht ab, das Studium aufzunehmen, und sie ist seit zwei Jahren Pastoralassistentin. Sie wollte nicht mehr länger ihren Kindern nicht erklären können, was sie auf der Bank tue, weil diese das nicht verstünden. Sie wollte ihnen eine glückliche Mutter sein.
Kirchlich eher traditionelle Jugendliche machen in Lobpreis-Gruppen wie Adoray oder in der Weltjugendtagsbewegung mit. Suchen solche Jugendliche ebenfalls Ihre Beratung?
Nein. Diese Bewegungen machen in ihrem Kreis zwar gute Arbeit, aber sie bringen ganz selten kirchliche Mitarbeitende hervor.
«Chance Kirchenberufe» sei kein Rekrutierungszentrum, sagten Sie. Manche Pfarrei hat vielleicht eine andere Erwartung.
Das mag sein. Wir haben den Schulterschluss mit den Pfarreien immer noch nicht geschafft. Gerade einmal 30 sind Mitglied unseres Vereins. Ich werde nicht zum Predigen eingeladen oder zu einem Informationsanlass mit unserem «Chancenmobil». Wir werben mit Plakaten und mit Spots im öffentlichen Verkehr, aber kaum je hängt ein Banner an einem kirchlichen Gebäude. Die Pfarreien suchen Personal, aber selten kommen Verantwortliche auf die Idee, dass sie selber etwas dafür tun müssen. Es gibt keine organisierte Nachwuchsförderung der Pfarreien.
Erstaunt Sie das?
Nein. Zum Vergleich: In welcher Dorfarztpraxis liegt schon ein Prospekt auf, der für den Arztberuf wirbt? Dabei haben die Hausärzte ja das gleiche Nachwuchsproblem.
Das klingt ernüchtert.
Nochmals nein. Ich mache mir nichts vor. Ich bin selbst auch Pfarreileiter und sehe, wie viele Angebote mir täglich aufs Pult flattern und auf die ich nicht reagiere, weil es einfach zu viel ist. Würde ich selbst ein «Chance Kirchenberufe»-Plakat aufhängen? Ich weiss es nicht.
Sie sind ein Realist.
Ja. Ich will einfach den Menschen zu erreichen helfen, was diese in ihrem Innern spüren. Und ich sage natürlich in jedem Gespräch, mein Beruf sei der schönste, den man haben könne. Ich komme mit Menschen jeglichen Alters in Beziehung, nehme familiär teil, darf das Leben in seiner ganzen Fülle erfahren. Wer dagegen geht schon zum Arzt oder einem Anwalt, ausser wenn er/sie ein Problem hat?
Interview: Dominik Thali
Bei der Leitung des Finanz- und Rechnungswesen der Landeskirche kommt es zu einem Wechsel. Trudi Bättig hat heute (18. Januar 2021) diese Aufgabe Josef Portmann weitergegeben.
Während elf Jahren versah Trudi Bättig diese Schlüsselstelle innerhalb der Synodalverwaltung. Sie führte das Rechnungswesen der Landeskirche und war für die Beratung und Aufsicht der Kirchgemeinden in Fragen zum Finanzhaushalt zuständig. Trudi Bättig war die Zuverlässigkeit in Person. Zudem kannte sie die Materie als ehemalige Kirchmeierin von Willisau bestens. Die Kirchgemeinden schätzten die fundierten Auskünfte und die enorme Dienstleistungsbereitschaft.
Am 18. Januar hat Josef Portmann die Leitung des Finanz- und Rechnungswesen der Landeskirche übernommen. Wie seine Vorgängerin kennt er einen Teil der Aufgaben bereits aus der Praxis. Er ist amtierender Kirchmeier der Kirchgemeinde Littau. Trotz dieser Erfahrung wird es Zeit brauchen, bis die Lücke geschlossen wird, die durch den Weggang von Trudi Bättig entsteht. Viel Wissen bleibt allerdings im Haus, denn Katharina Reich, Mitarbeiterin im Finanz- und Rechnungswesen, kennt die Abläufe als langjährige Mitarbeiterin ebenfalls bestens.
Noch einige Wochen am Abendweg
Trudi Bättig wird auch nach der Einführung ihres Nachfolgers bis auf weiteres am Abendweg tätig sein. Weil die Synodalverwaltung einen krankheitsbedingten Ausfall verzeichnet, wird sie diese Lücke schliessen. Ansprechpersonen für das Finanz- und Rechnungswesen sind aber ab sofort Josef Portmann und Katharina Reich.
Zu gegebener Zeit wird die Landeskirche die Verdienste von Trudi Bättig gebührend würdigen. Bereits heute dankt sie ihr für die tadellose Arbeit.
Edi Wigger, Synodalverwalter
In der Fastenzeit zu zweit innehalten und neue Erfahrungen miteinander machen: Dazu ermuntert die Aktion «7 Wochen neue Sicht». Die Bistümer Basel und St. Gallen übernehmen das 2018 in Deutschland entstandene Projekt erstmals, der Kanton Luzern zieht mit.
Wer sich zu «7 Wochen neue Sicht» mit seiner Mailadresse oder Handynummer anmeldet, erhält ab Aschermittwoch bis Ostern jede Woche einen Impuls per Mail oder einen Link per SMS: Ideen für Gespräche, Vorschläge, um eine gemeinsame Erfahrung zu machen, Fragen, die in die Tiefe reichen. Die spirituellen Impulse kommen aus der christlichen Tradition, wollen aber alle Paare ansprechen und für diese «eine Ermutigung sein, ihre Zeit(en) zu zweit bewusst zu gestalten», sagt Olivia Marsicovetere von der Abteilung Pastoral des Bistums Basel. Die Fastenzeit sei ja im Christentum die grosse Auszeit, die Zeit der Rückbesinnung und Neuausrichtung.
Thomas Villiger, Pfarreiseelsorger und Mitarbeiter des Fachbereichs Pastoral der Landeskirche, spricht von «Gelegenheiten zur Unterbrechung, zum Innehalten». Er hat die Aktion «7 Wochen neue Sicht» in den Kanton Luzern geholt (siehe Kasten). Villiger gefällt, dass die Aktion niederschwellig sei und die Impulse und Anleitungen offen, kreativ und vielfältig – «wie Paare eben sind». Die Fastenzeit könne neue Sichtweisen eröffnen, sagt Villiger, «weil wir in diesen Wochen vielleicht das ‹Weniger ist mehr› in den Blick nehmen: Mehr im Innen sein, bei uns als Paar, um danach wieder neu und anders im Draussen zu sein.» Für Marsicovetere trägt «7 Wochen neue Sicht» so dazu bei, «dass Fastenzeit nicht etwas Abstraktes bleibt».
Niederschwelliger Zugang
«Und zwar für alle Paare, die etwas für sich tun möchten», hakt Yvonne Schmitt ein, Pfarreiseelsorgerin in Kriens. Sie hat an ihrer früheren Arbeitsstelle als Bildungsreferentin im Bistum Freiburg für die Aktion gearbeitet und dafür beispielsweise Texte geschrieben. 2019 machten in Deutschland nach ihren Angaben rund 10 000 Paare mit. In Deutschland können die Impulse auch über eine per Post verschickte Karte abonniert werden. In der Schweiz gibt es nur das Online-Angebot. Das passe aber sehr gut, findet Madeleine Winterhalter, Leiterin der Fachstelle Partnerschaft, Ehe und Familie des Bistums St. Gallen: «Einerseits in die Corona-Zeit, anderseits, weil die Online-Form Paaren ermöglicht, sich ganz individuell mit den Themen auseinanderzusetzen.»
Pfarreien entlasten
Schmitt weist darauf hin, dass die Aktion «7 Wochen neue Sicht» auch die Pfarreien entlasten soll. Sie müssten so kein eigenes Angebot für Paare machen. Es gibt auch jedes Jahr eine Vorlage für Gottesdienste am Valentinstag.
Dominik Thali
2020 hätte ein Jahr der Feiern und Begegnungen werden sollen. Doch Corona durchkreuzte das Jubiläumsprogramm. Das bedauern die Präsidentinnen der drei Landeskirchen. Über eines freuen sie gleichwohl: Die gewachsene ökumenische Zusammenarbeit.
Wie geht es mit dem Jubiläumsjahr «50 Jahre Luzerner Landeskirchen» weiter. 50+1 lautet das angepasste Motto. «Ich bin ein sehr optimistischer Mensch und deshalb zuversichtlich, dass wir die verschobenen Anlässe dieses Jahr durchführen können», sagt Synodalrat Markus Müller, Leiter der Arbeitsgruppe «50 Jahre Landeskirchen». Bestätigt sich Müllers Zuversicht, sind folgende Termine gesetzt: